Gesundheitskompetenz in Deutschland drastisch gesunken

Gesundheitskompetenz in Deutschland drastisch gesunken

Worum geht es?

Eine aktuelle repräsentative Studie der Technischen Universität München (TUM) zeigt alarmierende Ergebnisse zur Gesundheitskompetenz in Deutschland. Die Daten ergeben, dass etwa 75 Prozent der Erwachsenen Schwierigkeiten haben, mit Gesundheitsinformationen umzugehen. Dies stellt einen signifikanten Rückgang gegenüber den Ergebnissen aus dem Jahr 2014 dar, bei denen nur 54,3 Prozent der Befragten als unzureichend kompetent eingestuft wurden. Besonders alarmierend ist, dass die Situation sich in den letzten vier Jahren um weitere 12 Prozent verschlechtert hat, was viele junge Menschen betrifft. Die Befragung wurde in Zusammenarbeit mit dem WHO Collaborating Centre for Health Literacy und der Zeitschrift „Apotheken Umschau“ durchgeführt. Die Teilnehmer hatten Schwierigkeiten dabei, relevante Informationen über Krankheitsbehandlungen und Präventionsmaßnahmen zu finden, zu verstehen, kritisch zu bewerten und praktisch anzuwenden. Ein auffälliges Merkmal der Studie ist, dass Faktoren wie Bildung, Einkommen oder Migrationsgeschichte keinen signifikanten Einfluss auf die Gesundheitskompetenz haben. Stattdessen zeigen die Ergebnisse, dass ältere Menschen (über 60 Jahre) eine deutlich höhere Gesundheitskompetenz aufweisen als jüngere Generationen. Die Bayerische Staatsministerin für Gesundheit, Judith Gerlach, betont die Notwendigkeit, in die Gesundheitskompetenz der Bevölkerung zu investieren. Sie weist darauf hin, dass bereits Maßnahmen zur Verbesserung der Informationsvermittlung ergriffen werden, z. B. durch Aufklärungskampagnen zu spezifischen Gesundheitsthemen. Die Ministerin kündigt zudem einen neuen „Masterplan Prävention“ an, der darauf abzielt, ein breiteres Bewusstsein für Gesundheitskompetenz zu schaffen. Die mangelhafte Gesundheitskompetenz hat nicht nur Auswirkungen auf das individuelle Wohlbefinden, sondern belastet auch das Gesundheitssystem erheblich. Menschen mit geringer Gesundheitskompetenz neigen dazu, öfter und länger zu erkranken, Notfalldienste in Anspruch zu nehmen und sind weniger geneigt, den Behandlungsempfehlungen zu folgen. Diese Vorgänge führen zu erheblichen Kosten für das Gesundheitssystem, geschätzt werden bis zu 24 Milliarden Euro aufgrund unzureichender Gesundheitskompetenz allein für das Jahr 2022. Die Autoren der Studie präsentieren einen Forderungskatalog, der zehn Forderungen zur Verbesserung der Gesundheitskompetenz in Deutschland enthält. Diese reichen von einer stärkeren Integration von Gesundheitsbildung in Schulen bis hin zur Ausbildung Gesundheitsprofessioneller in zeitgemäßen Kommunikationsformen. Ein weiterer Punkt ist die Förderung von digitaler Gesundheitskompetenz, um den Zugang zu elektronischen Patientenakten zu erleichtern und die Orientierungshilfen im Gesundheitssystem zugänglicher zu gestalten.

Zusammenfassung

  • 75 Prozent der Deutschen haben Schwierigkeiten im Umgang mit Gesundheitsinformationen, ein Anstieg von 20 Prozent seit 2014.
  • Wie die Studie zeigt, spielt das Alter eine entscheidende Rolle, ältere Menschen sind kompetenter als jüngere.
  • Der Forderungskatalog umfasst zehn Punkte, die von umfassender Gesundheitsbildung bis zur Förderung digitaler Kompetenzen reichen.

Was heißt das genau?

Die Ergebnisse dieser Studie sind ein klarer Weckruf für Politik und Gesellschaft. Die Gesundheitskompetenz wird zunehmend zu einem entscheidenden Faktor für das individuelle und öffentliche Wohl. Für Technikinteressierte bedeutet dies, dass die digitale Transformation im Gesundheitswesen unabdingbar ist. Die Entwicklung und Implementierung von Technologien, die den Zugang zu Gesundheitsinformationen erleichtern und die Medienkompetenz fördern, sind essenziell. Es ist von größter Wichtigkeit, in Bildung und Aufklärung zu investieren und innovative Ansätze zum Umgang mit Gesundheitsinformationen zu fördern. Auch sollten junge Menschen stärker eingebunden werden, um eine informierte Gesellschaft von morgen zu schaffen. Wer sich intensiver mit dem Thema Gesundheitskompetenz auseinandersetzt, erkennt die Bedeutung von digitaler Literacy und der Notwendigkeit, Gesundheitsinformationen verständlich und ansprechend zu vermitteln.

 
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Quelle


Diese Zusammenfassung basiert auf dem Beitrag Gesundheitskompetenz: 75 Prozent der Erwachsenen verstehen Gesundheitsinformationen nicht
Quelle: manage it – IT-Strategien und Lösungen
Wed, 09 Apr 2025 04:54:09 +0000

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