Worum geht es?
Die Weiterentwicklung des Ethernet, die dominierende Technik zur Vernetzung von Computern, geht kontinuierlich voran. Im Jahr 2025 wird es eine Reihe von Neuerungen geben, darunter Geräte mit 800 Gigabit Ethernet (800GbE) und erste Tests mit 1,6 Terabit/s Ethernet. Des Weiteren wird die Technologie der Linear Pluggable Optics (LPO) weiter vorangetrieben, und Ultra Ethernet wird als Alternative zu Infiniband immer populärer.
Nachdem die Version 1.0 der 800GbE-Spezifikation im Jahr 2024 von der IEEE-P802.3df-Arbeitsgruppe veröffentlicht wurde, wird in diesem Jahr die breite Markteinführung von Geräten erwartet, die diese Spezifikation unterstützen. Einige Hersteller haben bereits seit 2022 Vorstandard-Geräte auf den Markt gebracht.
Obwohl der Hauptfokus im Moment auf der Einführung der 800GbE liegt, wird bereits über die nächste Generation gesprochen: Ethernet mit einer Geschwindigkeit von 1,6 Terabit/s. Branchenexperten erwarten, dass gegen Ende 2025 erste Tests mit 1,6 Tb-Ethernet-Systemen stattfinden werden. Allerdings ist das nur ein vorläufiger Höhepunkt im Bestreben, immer höhere Geschwindigkeiten zu erreichen. Erste Diskussionen und Arbeiten bezüglich 3,2 Tb und 400G/Lane-Ethernet sind bereits im Gange.
Mit steigenden Bandbreiten steigen auch die Anforderungen an die Verbindungstechnologie. Hier kommen Linear Pluggable Optics (LPOs) ins Spiel. Sie sollen die in herkömmlichen optischen Modulen verwendeten, wärme- und energieintensiven digitalen Signalprozessoren (DSPs) ersetzen. LPOs könnten zu kostengünstigeren Verbindungen führen und den Energieverbrauch im Netzwerk auf Systemebene um bis zu 25 Prozent reduzieren.
Das Jahr 2025 dürfte auch für das Ultra Ethernet Consortium (UEC) von Bedeutung sein. Die vollständige, integrierte Spezifikation 1.0 von UEC soll laut J Metz, dem Vorsitzenden des UEC, Anfang des Jahres veröffentlicht werden. Ziel des UEC ist es, Ethernet für anspruchsvolle Anwendungen wie KI- und HPC-Workloads nutzbar zu machen und sich besser gegen den Konkurrenten Infiniband zu positionieren. Mehr als 100 Unternehmen sind bereits Mitglieder des UEC und arbeiten gemeinsam an der Bewältigung von Herausforderungen im Netzwerkbereich.
Zusammenfassung
- Der Bereich Ethernet entwickelt sich konstant weiter: 800GbE-Geräte kommen auf den Markt und erste Tests mit 1,6Tb/s-Ethernet werden erwartet.
- Linear Pluggable Optics (LPOs) sollen zu kostengünstigeren Verbindungen führen und den Energieverbrauch im Netzwerk reduzieren.
- Das Ultra Ethernet Consortium (UEC) plant die Veröffentlichung der vollständigen, integrierten Spezifikation 1.0 und arbeitet daran, Ethernet für anspruchsvolle Anwendungen wie KI und HPC nutzbar zu machen.
Was heißt das genau?
Die kontinuierliche Verbesserung von Ethernet-Geschwindigkeiten zeigt nicht nur den technischen Fortschritt, sondern auch, dass das Ethernet nach über einem halben Jahrhundert nach wie vor eine unverzichtbare Technologie für die Vernetzung von Computern ist. Ob es sich nun um Cloud-Infrastrukturen, verteilte Datenbanken oder andere bandbreitenintensive Anwendungen handelt, Ethernet bleibt ein starker und wachsender Pfeiler der digitalen Infrastruktur. Auch die Bemühungen um Reduzierung von Energieverbrauch und Wärmeentwicklung sind ein wichtiger Aspekt. Sie zeigen, dass die Branche bestrebt ist, Lösungen zu finden, die effizient und gleichzeitig umweltfreundlich sind. Darüber hinaus zeigt die Arbeit des Ultra Ethernet Consortiums (UEC), dass es eine aktive und breite Unterstützung gibt, um Ethernet weiterzuentwickeln und an die anspruchsvollen Anforderungen von Workloads von morgen anzupassen. Dies ist besonders relevant für Organisationen, die KI und High Performance Computing (HPC) einsetzen, da sie häufig mit hohen Anforderungen an die Netzwerkinfrastruktur konfrontiert sind.
Quelle
Diese Zusammenfassung basiert auf dem Beitrag NextGen Ethernet: 1,6 Tbit/s bis Ende 2025
Quelle: COMPUTERWOCHE startet mit neuem Web-Auftritt durch | Computerwoche
Mon, 20 Jan 2025 12:31:59 +0000
