Worum geht es?
Im digitalen Zeitalter ist der Bedarf an Rechenzentren international stark gestiegen. Sie bilden das Rückgrat für jegliche Art von Digitalisierung, ohne sie wären Unternehmen, Haushalte und auch die öffentliche Verwaltung nicht arbeitsfähig. Dabei spielen Rechenzentren nicht nur in Ländern wie China und den USA eine wesentliche Rolle, sondern auch in Deutschland.
Im Vergleich zu diesen Tech-Giganten zeigt sich jedoch, dass der deutsche Anteil am weltweiten Serverbestand abnimmt. Laut einer aktuellen Studie des Bitkom Instituts, durchgeführt vom Borderstep Institut, verfügte Deutschland im Jahr 2015 über 3,5% des weltweiten Serverbestands, heute sind es nur noch 2,5%.
Auch in Hinblick auf die IT-Anschlussleistung der Rechenzentren, gemessen in Watt, hinkt Deutschland hinterher. Hierzulande beträgt die IT-Anschlussleistung aktuell 2,7 Gigawatt, bis 2030 sollen es 4,8 Gigawatt sein. Die USA verfügen hingegen bereits heute über 48 Gigawatt und planen bis 2030 eine Steigerung auf 95 Gigawatt.
Die Studie zeigt auch, dass das Wachstum der Rechenzentrums-Kapazitäten vor allem durch den zunehmenden Einsatz von Cloud Computing vorangetrieben wird. Aktuell machen Cloud-Rechenzentren in Deutschland 45% der Kapazitäten aus, 2019 waren es noch 29%. Die stetig wachsende Bedeutung von Künstlicher Intelligenz (KI) trägt ebenfalls zum Anstieg des Energiebedarfs der Rechenzentren bei, was die Energieeffizienz steigern und gleichzeitig den CO2-Fußabdruck der Digitalisierung verkleinern soll.
Dabei bemühen sich die Betreiber um nachhaltige Stromversorgung, um die Treibhausgas-Emissionen zu reduzieren. Die wichtigsten Standortfaktoren für Rechenzentren in Deutschland sind eine zuverlässige Stromversorgung, die Anbindung an Internetknoten und die Achtung des Datenschutzes. Gleichzeitig gibt es Herausforderungen in Bezug auf hohe Stromkosten, langwierige Genehmigungsprozesse und fehlende Fachkräfte.
Zusammenfassung
- Der deutsche Anteil am weltweiten Serverbestand ist von 3,5% (2015) auf aktuell 2,5% gesunken. Die IT-Anschlussleistung der Rechenzentren in Deutschland liegt aktuell bei 2,7 Gigawatt, während die USA über 48 Gigawatt verfügen.
- Das Wachstum von Rechenzentren wird insbesondere durch die Verbreitung von Cloud Computing angetrieben. Der Anteil der Cloud-Rechenzentren am deutschen Markt hat sich von 29% (2019) auf aktuell 45% erhöht.
- Trotz des Anstiegs des Energiebedarfs durch den zunehmenden Einsatz von KI, sind die Betreiber bestrebt, den CO2-Fußabdruck der Digitalisierung durch nachhaltige Stromversorgung und gesteigerte Energieeffizienz zu reduzieren.
Was heißt das genau?
Die Zahlen zeigen deutlich: Deutschland muss aufholen. Das beginnt bei der Infrastruktur und dem technologischen Fortschritt. Künstliche Intelligenz wird immer relevanter und sollte daher in Hinblick auf eine starke und leistungsfähige IT-Infrastruktur stärker in Betracht gezogen werden. Die Bedeutung von Rechenzentren für die Digitalisierung ist enorm, daher ist es wichtig, in diesem Bereich innovative und zukunftsorientierte Entwicklungen voranzutreiben. Neben dem technologischen Aspekt spielen auch ökologische Faktoren eine große Rolle. Der steigende Energiebedarf muss nachhaltig gedeckt werden, um die Treibhausgas-Emissionen möglichst gering zu halten. Insgesamt zeigt sich, dass der Ausbau und die Modernisierung von Rechenzentren essentiell für den digitalen Fortschritt in Deutschland sind.
Quelle
Diese Zusammenfassung basiert auf dem Beitrag Rechenzentren: Deutschland verliert den AnschlussQuelle: BITKOM - Presseinformationen